Ciao!

Ich freue mich, dass Sie meine Seite gefunden haben.
Ob sie beim Lesen Freude macht, weiß ich nicht,
es kommt darauf an.
Ich wünsche jedenfalls ein erholsames Betrachten.
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Ἦρος ἄγγελος ἱμερόφωνος ἀήδων
Sappho 6.Jh.v.Chr. (Des Frühlings Botin mit sehnsuchtsvoller Stimme die Nachtigall)

Montag, 21. März 2011

Aktionstag in Biblis am Ostermontag, 25.4.2011 um 12.00

28.März 1979 Three Mile Island, Harrisburg/USA
26. April 1986 Tschernobyl, Ukraine, damals SU
11.März 2011 Fukushima, Japan
Deshalb: am 25.4.2011 kommt alle nach Biblis
 
12 Uhr: Sternmarsch gegen Atomkraft
Wir treffen uns an 4 Sammelpunkten in Biblis:
• Süd: Sporthalle an der B44
• West: Riedsee (von der L3261)
• Nord: Rewe, Kreuzung L3261/B44

Montag, 14. März 2011

Fukushima, 11.März 2011

Fukushima –  meine Fragen

Am Freitag, den 11.März2011 wurde Japan von einer verheerenden Naturkatastrophe heimgesucht, die sich aber noch mehr zu einer von Menschenhand gemachten, nämlich atomaren Katastrophe entwickelt.
Die Menschen in Japan werden sich die Fragen, die mir durch den Kopf gehen, jetzt nicht stellen können, soweit es ums unmittelbare Überleben und um die Trauer um Verstorbene geht. Wir hier, die wir aus sicherer Distanz unmittelbar keine Hilfe und keine Ratschläge geben können, müssen uns die Fragen stellen:
  • ·         Wie kommt es, dass ein Land, in dem als einzigem im August 1945 durch eine verbrecherische Regierung (Truman, USA) Atombomben auf zwei Großstädte geworfen wurden, an deren Spätfolgen noch heute viele Menschen leiden - wie kommt es, dass dieses Land sein eigenes Gebiet mit 54 Atomkraftwerken und deren permanent  erzeugten radioaktiven Abfallstoffen verseucht hat, angeblich weil das Land rohstoffarm ist?
  • ·         Wie kommt es, dass eine Bevölkerung, die das Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki kontinuierlich pflegt,  gegen diese Politik der Atomwirtschaft keine starke soziale Bewegung entwickelt hat, obwohl die Schädigung durch radioaktive Stoffe immer deutlicher geworden ist?
  • ·         Wie kommt es, dass ein Land, das als hochentwickelt gilt mit sehr ausgeprägter technischer Intelligenz und auch hohem kulturellem Niveau  sich so wenig in der Lage gezeigt hat, alternative Energiequellen, die die Natur des Landes bietet und die viel weniger erdbebenanfällig sind, zu entwickeln und zu nutzen: Wind, Sonne, Biogas, Gezeiten u.a.?
Für die gegenwärtige Katastrophe, deren Ausmaß immer noch nicht genau absehbar ist, kommen diese Fragen zu spät, werden aber hoffentlich nach einer Phase der notdürftigen Wiederherstellung dringend gestellt.
  • ·         Schließlich, was uns betrifft
Was denken sich bei uns hier Menschen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, die nach kurzem Luftholen wieder die Sprüche von eh und je hervorholen:
- Unsere AKW sind sicher, obwohl die vielen mehr oder weniger gravierenden Störfälle das Gegenteil beweisen.
- In Mitteleuropa kann das ja überhaupt nicht passieren, weil wir kein Erdbebengebiet und Zunamis völlig ausgeschlossen sind. In Japan hat es bisher auch zwar Erdbeben, aber nie ein so starkes gegeben, außerdem sind andere, nicht vorhersehbare Katastrophen (Flugzeugabstürze, Terroranschläge) durchaus reale Fakten.
- Aus diesem Kreis von Menschen gibt es immer noch einige, die behaupten, wir in Deutschland könnten solche Katastrophen beherrschen und auch die Endlagerung von radioaktiven Abfällen für Tausende von Jahren würde man noch in den Griff bekommen; wenn das nicht so wäre, würde man alle AKW ja sofort abschalten.
- Es ist zwar erwiesen, dass es möglich wäre, bei einiger wissenschaftlicher und ökonomischer Anstrengung und  - entsprechender politischer Einsicht  - alle AKW und auch die Kohlekraftwerke durch regenerative Energie zu ersetzen, aber viele Menschen finden  z.B. Windräder hässlich, deshalb dürfen solche z.B. in Südhessen, das vom AKW Biblis beherrscht wird, nicht aufgestellt werden, obwohl auch hier ausreichend Wind vorhanden wäre.

Ich hoffe, dass die schreckliche Katastrophe in Japan wenigstens die gute Folge hat, dass mehr Menschen, hier und anderswo, auch in CDU und FDP, wirklich anfangen, nachzudenken.

Montag, 7. März 2011

Griechische Zwangsarbeiter in Bensheim-Auerbach

Am 22.2.2011 stellte ich auf Einladung zum Gedenktag an die Ermordung von Sophie und Hans Scholl vor einer Schülergruppe der "Geschwister-Scholl-Schule" mein Buch über die griechischen Zwangsarbeiter in Bensheim-Auerbach vor, in Anwesenheit der Kollegin und einer Kollegin aus Amiens, die zufällig bei uns zu Besuch war. Damit kam ich der Aufforderung nach,  die im Titel des Buches mitschwingt.


Der Autor ist 1943 in Saarlouis geboren und dort aufgewachsen. Er studierte in Bonn, Paris, München Alte Sprachen und Archäologie, Geschichte und Philosophie, promovierte über Platon, unterrichtete an einer Gesamtschule und am altsprachlichen Gymnasium in Darmstadt, wo er einen Schüleraustausch mit einer Schule in Rom und einen in Athen initiierte.
Die Arbeit der Projektgruppe zur Zwangsarbeit der Griechen in Bensheim-Auerbach verfolgte er von Anfang an aus nächster Nähe. Bei den Besuchen der ehemaligen Zwangsarbeiter entwickelte sich auch privat zu den Griechen ein freundschaftliches Verhältnis, was sich auch bei Besuchen in Athen intensivierte.
So konnte er in Níkaia/Athen an Ort und Stelle der Razzia vom 17.8.1944 mehrmals tiefer gehende Erfahrungen und Informationen über das Thema dieser Arbeit gewinnen.

Hg. Geschichtswerkstatt "Jakob Kindinger"e.V. Bensheim.
Herstellung Kurt Gioth - Printlogistik <Kurt@Gioth.de>
ISBN: 978-3-9812640-0-5
Bensheim 2008. Preis 12,90.  
Zu beziehen in Buchhandlungen der Region
oder  beim Autor (j.u.h.krae@t-online.de)

Bei einem Besuch in Athen im April 2007 erhielten wir, meine Frau und ich, bei einem Empfang beim Bürgermeister von Níkaia und seiner Vertreterin die Gedenkmedaille, die ich auf dem Buch abbildete. Ein anderes Exemplar wurde dem Bürgermeister von Bensheim ausgehändigt, zugleich mit der Übersetzung des Begleittextes:


Übersetzung der Gedenkmedaille zu „60 Jahre Razzia von Kokkiniá“ (JK)

Innenseite: Φως στην πόλη που φώτισε τη λευτεριά    „Licht für die Stadt, welche die Freiheit erleuchtete“

BeizettelΔήμος Νίκαιας   „ Gemeinde Nikäa“
(früher „Kokkiniá“, Vorstadt im SW Athens, Anm. JK)
                60 χρόνια απο το μπλόκο της Κοκκινιάς 
              „60 Jahre nach der Razzia von Kokkiniá“

Linke Seite: (Zusammenfassung)

Die Künstlerin Klara Zacharáki Georgíou, in Leros geboren, in Athen aufgewachsen, auf Zypern lebend und arbeitend, schlug der Gemeinde von Níkäa vor, zum 60. Gedenktag des 17.August 1944 eine Gedenkmedaille zu Ehren der Getöteten zu prägen. In ihrer eigenen Familie hatte sie mehrere Opfer des Widerstandes zu beklagen.

Rechte Seite: (Übersetzung)

„Am 17 August 1944 führten die deutschen Besatzungstruppen und ihre örtlichen Kollaborateure in Kokkiniá eine der größten Razzien der Besatzungszeit durch. Auf dem Platz „Osias Xénis“ versammelten sie die ganze männliche Bevölkerung über 15 Jahre. Denunzianten und Verräter zeigen Hunderte von patriotischen  Kämpfern an, die an der Mauer der Teppichfabrik neben dem Platz erschossen werden. Am gleichen Tag nehmen die Deutschen 8000 Männer aus Kokkiniá und führen sie in die Kaserne nach Xaidári. Von ihnen wurden 1800 Personen in Konzentrationslager* nach Deutschland gebracht.
Die Mauer, wo die Widerstandskämpfer erschossen wurden, wurde sofort zu einem Ort des Gedenkens, Symbol des Blutzolls, den Kokkiniá zahlte. Heute, 60 Jahre danach, trägt dieser heilige Ort immer noch von Generation zu Generation, mitten in ihren traurigen Mauern, den Gedanken des Widerstandes weiter.“

* das war die Gruppe, die zum Flughafenbau nach Biblis, bzw. 130 von ihnen, nach Bensheim-Auerbach gebracht wurden; 13 von ihnen liegen an der Mauer des Auerbacher Bergfriedhofs, Anm. JK


Auszüge aus dem Buch
Interview mit Michalis Skordokopanes