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Ἦρος ἄγγελος ἱμερόφωνος ἀήδων
Sappho 6.Jh.v.Chr. (Des Frühlings Botin mit sehnsuchtsvoller Stimme die Nachtigall)

Montag, 7. März 2011

Griechische Zwangsarbeiter in Bensheim-Auerbach

Am 22.2.2011 stellte ich auf Einladung zum Gedenktag an die Ermordung von Sophie und Hans Scholl vor einer Schülergruppe der "Geschwister-Scholl-Schule" mein Buch über die griechischen Zwangsarbeiter in Bensheim-Auerbach vor, in Anwesenheit der Kollegin und einer Kollegin aus Amiens, die zufällig bei uns zu Besuch war. Damit kam ich der Aufforderung nach,  die im Titel des Buches mitschwingt.


Der Autor ist 1943 in Saarlouis geboren und dort aufgewachsen. Er studierte in Bonn, Paris, München Alte Sprachen und Archäologie, Geschichte und Philosophie, promovierte über Platon, unterrichtete an einer Gesamtschule und am altsprachlichen Gymnasium in Darmstadt, wo er einen Schüleraustausch mit einer Schule in Rom und einen in Athen initiierte.
Die Arbeit der Projektgruppe zur Zwangsarbeit der Griechen in Bensheim-Auerbach verfolgte er von Anfang an aus nächster Nähe. Bei den Besuchen der ehemaligen Zwangsarbeiter entwickelte sich auch privat zu den Griechen ein freundschaftliches Verhältnis, was sich auch bei Besuchen in Athen intensivierte.
So konnte er in Níkaia/Athen an Ort und Stelle der Razzia vom 17.8.1944 mehrmals tiefer gehende Erfahrungen und Informationen über das Thema dieser Arbeit gewinnen.

Hg. Geschichtswerkstatt "Jakob Kindinger"e.V. Bensheim.
Herstellung Kurt Gioth - Printlogistik <Kurt@Gioth.de>
ISBN: 978-3-9812640-0-5
Bensheim 2008. Preis 12,90.  
Zu beziehen in Buchhandlungen der Region
oder  beim Autor (j.u.h.krae@t-online.de)

Bei einem Besuch in Athen im April 2007 erhielten wir, meine Frau und ich, bei einem Empfang beim Bürgermeister von Níkaia und seiner Vertreterin die Gedenkmedaille, die ich auf dem Buch abbildete. Ein anderes Exemplar wurde dem Bürgermeister von Bensheim ausgehändigt, zugleich mit der Übersetzung des Begleittextes:


Übersetzung der Gedenkmedaille zu „60 Jahre Razzia von Kokkiniá“ (JK)

Innenseite: Φως στην πόλη που φώτισε τη λευτεριά    „Licht für die Stadt, welche die Freiheit erleuchtete“

BeizettelΔήμος Νίκαιας   „ Gemeinde Nikäa“
(früher „Kokkiniá“, Vorstadt im SW Athens, Anm. JK)
                60 χρόνια απο το μπλόκο της Κοκκινιάς 
              „60 Jahre nach der Razzia von Kokkiniá“

Linke Seite: (Zusammenfassung)

Die Künstlerin Klara Zacharáki Georgíou, in Leros geboren, in Athen aufgewachsen, auf Zypern lebend und arbeitend, schlug der Gemeinde von Níkäa vor, zum 60. Gedenktag des 17.August 1944 eine Gedenkmedaille zu Ehren der Getöteten zu prägen. In ihrer eigenen Familie hatte sie mehrere Opfer des Widerstandes zu beklagen.

Rechte Seite: (Übersetzung)

„Am 17 August 1944 führten die deutschen Besatzungstruppen und ihre örtlichen Kollaborateure in Kokkiniá eine der größten Razzien der Besatzungszeit durch. Auf dem Platz „Osias Xénis“ versammelten sie die ganze männliche Bevölkerung über 15 Jahre. Denunzianten und Verräter zeigen Hunderte von patriotischen  Kämpfern an, die an der Mauer der Teppichfabrik neben dem Platz erschossen werden. Am gleichen Tag nehmen die Deutschen 8000 Männer aus Kokkiniá und führen sie in die Kaserne nach Xaidári. Von ihnen wurden 1800 Personen in Konzentrationslager* nach Deutschland gebracht.
Die Mauer, wo die Widerstandskämpfer erschossen wurden, wurde sofort zu einem Ort des Gedenkens, Symbol des Blutzolls, den Kokkiniá zahlte. Heute, 60 Jahre danach, trägt dieser heilige Ort immer noch von Generation zu Generation, mitten in ihren traurigen Mauern, den Gedanken des Widerstandes weiter.“

* das war die Gruppe, die zum Flughafenbau nach Biblis, bzw. 130 von ihnen, nach Bensheim-Auerbach gebracht wurden; 13 von ihnen liegen an der Mauer des Auerbacher Bergfriedhofs, Anm. JK


Auszüge aus dem Buch
Interview mit Michalis Skordokopanes